Im Missionszentrum herrscht buntes Treiben. Die Jugendkonferenz mit etwa 600 Teilnehmern wird eifrig vorbereitet. Wir treffen uns mit einigen Pastoren zum Gebet für den Event. Eben so große Kindercamps, Frauen- und Männerkonferenzen finden hier statt. Kumar und Serena Wasi* setzen sich leidenschaftlich ein. Als wir uns 3 Tage später von den Beiden verabschieden, sind wir dankbar, dass wir eine gut vernetzte Gemeindearbeit mit starken Christen kennenlernen durften, die auch in Verfolgung standhalten wird.
Unser nächstes Ziel: das Kinderheimprojekt der VM an der nepalesischen Grenze. Für viele Jungen wurde es zu einem geliebten, prägenden Zuhause. Zwei von den „Ehemaligen“ dürfen wir bei unserem kurzen Besuch treffen. Sie sind extra aus Delhi angereist, um mit uns ihre Gedanken zu teilen, wie sie das Heim unterstützen wollen. Der Segen, den sie erfahren haben, fließt zurück. Als wir mit den 26 Jungen und den Mitarbeitern gemeinsam eine kleine Feier haben, werden die Ehemaligen von den Jungen umringt wie große Brüder. „Wir sind wie eine Familie“, erklärt die Heimleiterin Amana* lächelnd. Sie führt die Einrichtung mit großem Engagement und Mutterliebe.
Gegenüber dem Kinderheim, auf der anderen Straßenseite, liegt die ambulante Klinik. Beide Projekte waren lange Jahre Wirkungsfeld etlicher Mitarbeiter der VM. Jeden Tag werden über 200 Patienten in der Klinik behandelt. Bibelverse zieren die Außenwand. Öffentlich evangelisieren darf man heute nicht mehr. Auch christliche Kinderheime stehen unter Beschuss. Aber der gute Ruf der Klinik ist noch ein Schutz. Mit einem Gottesdienst in der Gemeinde vor Ort geht unsere Reise dem Ende zu. „Zehntausend Gründe“ erklingt in Hindi aus den Mündern der Christen. Ein Glaubensbekenntnis, das in diesem Land eine tiefe Bedeutung hat …
*Namen aus Sicherheitsgründen geändert.
Ruth Halstenberg