16.08.2022 – Über drei Jahrzehnte von 1966 bis Ende 2000 war Eduard Wendland von der Velberter Mission als Missionar nach Malawi entsandt und hat bis zu seinem Ruhestand Ende 2000 mit der Apostolic Faith Mission Gemeinde gebaut. Ich erinnere mich noch an die Aussendungsfeier im “Rheinischen Hof” in Velbert, an der ich als Jugendlicher teilnahm, nicht ahnend, dass wir einmal als Missionarskollegen über 20 Jahre gemeinsam “Missionsboden” in Malawi beackern würden. Die gemeinsame Zeit in der Missionsarbeit bleibt mir in vieler Hinsicht unvergessen.
Das Leitwort der damaligen Aussendungsfeier finden wir in Apostelgeschichte 16,9. Im Traum erscheint dem Apostel Paulus ein Mann aus Mazedonien, der deutlich ruft:
Komm nach Mazedonien (komm herüber) und hilf uns!
Eduard Wendland hat diesen Leitgedanken nach Malawi getragen und nicht nur ernst genommen, sondern in Wort und Tat umgesetzt.
Die Anfänge waren äußerst bescheiden und haben viel abverlangt. Es gab nur sehr wenige Gemeinden und eine Handvoll Pastoren und Diakone. Ein mehr als dürftiges Straßennetz und ein auf die “Knochen” gehender Land Rover, der ihm oft als Nachtquartier dienen musste, waren raue Realität. Kleine Gemeinden versammelten sich in Lehmhütten, unter Bäumen und in Klassenräumen, oft fernab von befestigten Straßen.
1967 wurde Eduard Wendland erster Vorsitzender der nationalen Gemeindebewegung (Apostolic Faith Mission in Malawi) und hat wichtige Fundamente und Strukturen für weiteres Wachstum geschaffen. Unter anderem hat er entscheidend dazu beigetragen, dass die Gemeinden eine Verfassung und legale Registrierung bekamen. Es war ihm sehr wichtig, dass berufene Malawier eine gute theologische Grundlage bekommen. Das International Bible College Berea in Blantyre wurde von ihm gegründet und mit Hilfe vieler VM-Int. Unterstützer und privater Freunde gebaut. Viele Gemeinden versammeln sich heute in Kirchengebäuden, die ebenfalls mit seiner Bauexpertise errichtet wurden.
Eduard Wendland scheute keine Mühe, aber auch keine Auseinandersetzung, wenn es ihm als notwendig erschien. Man darf ihn mit Recht zu den Pionieren der Apostolic Faith Mission in Malawi zählen. Er hat an dem Ruf “Komm herüber und hilf uns”, auch in oft schwierigen Situationen, bis zum Ende festgehalten.
Unsere Anteilnahme geht an seine Frau Ursula und die Töchter Sandra und Andrea. Möge der Gott allen Trostes ihnen nahe sein!
Siegfried Bongartz
im Namen der VM-International